

Foto: Bibliothekstraße
Was für eine Zahl: „Dieses Jahr werde ich die 200 erreichen“, sagte Joshua Straß. Im Oktober rückte er seinem Ziel 31 näher. Wir sprechen über die Bücher, die er gelesen hat. Aktuell weist sein Spezialkatalog mehr als 180 Titel und mehr als 63.000 Seiten auf. Der Mann lebt für Bücher. Kein Wunder: Straß ist leidenschaftlicher Buchhändler.
Seine Arbeit wird nicht nur von Kunden in Baden-Baden geschätzt. Straßs Bibliothek ist eine von vier in Deutschland, die in den letzten acht Jahren fünfmal mit dem Deutschen Bibliothekspreis ausgezeichnet wurde.
Wenn er über die jüngsten Ereignisse in Augsburg spricht, ist Straß sehr glücklich. “Es war eine wunderbare Zeremonie.” Im Goldenen Saal, dem Palast des Stadtstaates und einer der größten Sehenswürdigkeiten der bayerischen Stadt, waren er und seine Freundin Tanja Eger sowie die drei Studentinnen Emilia Zeitvogel, Anneli Fleig und Hannah. Kunkelmann wurde von Kulturstaatsministerin Claudia Roth und ihren Partnern und Kollegen aus ganz Deutschland begrüßt.
„Bibliotheken sind ein sehr wichtiger Bestandteil unserer Kultur“, betonte der Grünen-Politiker. Unternehmergeführte kleine Läden werden für ihre einzigartigen Produkte und innovativen Geschäftsmodelle hoch geschätzt. Die Buchhandlung Straß, die einzige inhabergeführte Buchhandlung der Kurstadt, steht bereits auf der Empfängerliste 2017, 2018, 2019 und 2020.
In diesem Jahr erhielten Strass und neun weitere Bibliotheken der Branche mit einem durchschnittlichen Jahresumsatz von mehr als einer Million Euro das Gütesiegel.
Schon als Kind war Straß ein Bücherwurm. Somit war klar, dass er eines Tages in die Fußstapfen seines Vaters treten würde. 1966 übernahm sein Vater Werner Straß die Buchhandlung von Ludwig Kroll in Baden-Baden.
Seit der Pensionierung seines Vaters im Sommer 2006 führt Josua Straß die Geschäfte. Seit 2007 befindet sie sich am zentrumsnahen Jesuitenplatz in den Räumen von Möllers erster Bibliothek.
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Seit Juli 2015 gehört auch die nahegelegene Filiale „Mäx + Moritz“, die auf Kinder- und Jugendbücher spezialisiert ist, zum Familienunternehmen. Die erste Besitzerin, Marianne Wasserburger, starb früh an einer Krankheit.
Seine Buchhandlung wurde mehrfach als beste Kinderbuchhandlung Deutschlands ausgezeichnet. Tanja Eger, seine ehemalige rechte Hand, führt den Laden in seinem Sinne weiter.
Jedes Jahr gibt es etwa 70.000 neue Anzeigen
Bei rund 70.000 Neuerscheinungen pro Jahr kann kein Buchhändler den Anspruch erheben, einen vollständigen Überblick zu haben. „Es ist immer ein Kampf gegen die Ignoranz“, gibt Straß zu.
Allerdings haben er und seine Mitarbeiter viel Buchwissen. Sie wissen, was die meisten Kunden interessiert und können viele Leseinformationen liefern.
Der Buchhändler ist auch ein häufiger Leser
Mit anderen Worten, der Buchhändler muss ein großer Leser sein. „Wenn ich ein Buch wiederfinde und es interessant finde, möchte ich es verkaufen“, sagte Straß. Ein beliebter Name verkauft sich jedoch nicht automatisch gut.
Er und sein Team greifen Titeln aus traditionellen Bestsellerlisten nicht vor. Bis zu einem gewissen Grad werden Ihre Alphabetisierung und Ihre Liebe zum Lesen Ihre eigenen Bestenlisten erstellen. Denn nicht die teuren Werbekampagnen der Verlage entscheiden über den Erfolg eines Titels.
Nicht auf die leichte Schulter zu nehmen ist ein weiterer Effekt: „Zufriedene Kunden nehmen ebenfalls zu“, so der Buchexperte.
Beim Erkunden des Ladens am Jesuitenplatz hat der Kunde die Qual der Wahl: Rund 4.000 Bücher stehen in den Regalen. Mit dem Titel „Mäx + Moritz“ will Straß ihren Preis an den Preis einer kleinen Eigentumswohnung in der Kurstadt angleichen.
Buchhändler sehen einen Ansturm nach der Öffnung am Morgen, während des Mittagessens und vor der Schließung. Unterm Strich ist das Geschäft nicht mehr das, was es vor dem Coronavirus war. Auch im Buchhandel sei ein “enttäuschendes Gefühl” zu verzeichnen, sagte Straß.
tragen zum kulturellen Leben der Stadt bei
Dem Enthusiasmus des Teams tut das keinen Abbruch. Darin ist seine Tätigkeit als Beitrag zum kulturellen Leben der Stadt zu sehen. „Wir wollen auch Zuversicht zeigen“, betonte Straß, die Forderung gehe ihn nichts an.
Neben dem Alltag mit Büchern im Laden gibt es einen Lieferservice, eine Zeitschrift für Kunden und viele Aktionen zur Leseförderung, zum Beispiel mit einem Bücherwurm, der schriftliche Ratschläge gibt.
Darüber hinaus werden immer wieder Mitarbeiter als Referenten bei buchbezogenen Veranstaltungen benötigt.
Kleine Eulen schmücken das Bibliothekslogo
Ein Alleinstellungsmerkmal ist die eigene konservatorische Arbeit – passend zum Logo der Bibliothek. Es zeigt die kleine Eule. Nun hat die Bücherei Tierheime für diese Tiere angeschafft, die vom Forstamt Baden-Baden in der Stadt errichtet wurden.
Um die Zukunft des gedruckten Buches macht sich Straß keine Sorgen. „Kein Grund zur Sorge“, sagte der Buchhändler, der auch Schriftsteller geworden ist, mit Blick auf den digitalen Wettbewerb. Das Volumen von E-Books ist im Vergleich zu gedruckten Büchern sehr gering.
Außerdem: Das Angebot an guter Lektüre geht nicht zurück. “Es kommen immer wieder tolle neue und empfohlene Bücher!”