
Stefan Hoops kündigte weitere Investitionen in Höhe von 70 Millionen Euro an. Sie müssen sich durch Sparmaßnahmen selbst finanzieren. Darüber hinaus hat die DWS am Mittwoch auf dem Capital Markets Day in Frankfurt eine Reihe neuer Finanzziele bekannt gegeben. Die Aktie legte am Morgen um 5,6 Prozent zu und war Spitzenreiter im SDAX, dem Index für kleine Aktien.
Er wolle „eine bessere DWS schaffen – mit ehrgeizigen Finanzzielen, mehr Transparenz und einer attraktiven Dividendenpolitik“, sagte Hoops. Das Portfolio wird konsequent optimiert. „Gleichzeitig wollen wir in zukunftsträchtige Bereiche investieren.“ Dazu gehören für ihn neben Wachstumsambitionen in den USA vor allem der Ausbau digitaler Plattformen und anderer Technologien wie Blockchain. Die Höhe der einmaligen Kosten, die für die Wachstumsstrategie anfallen, sei derzeit noch nicht klar, bemerkte Analyst Mandeep Jagpal von der kanadischen Bank RBC.
„Wir finanzieren diese Änderung, indem wir Ressourcen intern durch Verkäufe, strukturelle Änderungen und Kosteninitiativen neu zuweisen“, sagte Hoops. Bis 2025 sollen kumulierte jährliche Effizienzgewinne von rund 100 Millionen Euro erzielt werden. Hoops kündigte an, Geschäftsbereiche zu verkaufen, organisatorische Hierarchien abzubauen und die regionale Präsenz zu reduzieren. Zudem soll eine eigenständige IT-Plattform Kosten sparen und mehr Flexibilität ermöglichen.
Bis Mitte des Jahrzehnts will die DWS den Gewinn je Aktie auf 4,50 Euro steigern. Damit übertraf die DWS die Markterwartungen. Im vergangenen Jahr lag der Gewinn bei 3,90 Euro je Aktie. Der bereinigte Kostenanteil soll bis 2025 unter 59 Prozent liegen und damit mindestens einen Prozentpunkt besser sein als bisher angekündigt und für 2024 angestrebt. 2021 lag die Kennzahl bei 58 Prozent. Auch in den Geschäftsfeldern der passiv und alternativ verwalteten Vermögen strebt Hoops in den kommenden Jahren durchschnittlich zweistellige prozentuale Wachstumsraten an.
Die Aktionäre werden von der verbesserten Ertragslage durch erhöhte Dividenden profitieren. Ab 2025 sei eine Auszahlungsquote von rund 65 Prozent geplant, teilte die DWS am Dienstagabend mit. Zum Vergleich: Für 2021 hatte der Konzern 400 Millionen Euro oder zwei Euro je Aktie als Dividende ausgeschüttet. Das sind voraussichtlich 64 Prozent des Bilanzüberschusses für 2021. Auch 2024 soll vorgeschlagen werden, eine Sonderdividende von bis zu einer Milliarde Euro auszuschütten, mit der Maßgabe, das Kapital an Wachstumsinitiativen zu binden.
An der Börse wurde die Ankündigung als echte Überraschung gewertet. Das soll bedeuten, dass man laut einem Börsenmakler im Grunde keine großen Akquisitionsambitionen mehr habe. RBC-Analyst Jagpal bewertete die neuen Ziele als ehrgeizig, aber insgesamt erreichbar.
/lew/ksc/jha/
FRANKFURT (dpa-AFX)
Das Gearing muss zwischen 2 und 20 liegen
Keine Daten
Weitere Nachrichten über die Deutsche Bank AG
Bildnachweis: Olga P. Galkina / Shutterstock.com