Lithium, Kobalt, Nickel: Tesla wollte 20 % an Glencore kaufen

Tesla hat offenbar erwogen, bis zu 20 % der Anteile am Schweizer Rohstoffkonzern Glencore zu erwerben. Dafür wären rund 16 Milliarden Euro fällig gewesen. Letztlich verzichtete Elon Musk aus Sorge um die Umweltziele des Unternehmens auf einen Einstieg in das Unternehmen.

Wie die Financial Times berichtet Tesla (WKN: A1CX3T, ISIN: US88160R1014, Ticker: TSLA) letztes Jahr im Gespräch über eine Beteiligung an der Warengruppe Glencore (WKN: A1JAGV, ISIN: JE00B4T3BW64, Ticker: GLCNF) geführt. Der von CEO Elon Musk geführte amerikanische Autobauer wollte offenbar bis zu 20 Prozent der Anteile kaufen. Das Ziel: die eigene Versorgung mit wichtigen Batteriemetallen zu sichern.

Wie die FT weiter berichtet, wurden die im vergangenen Jahr begonnenen Gespräche im März dieses Jahres fortgesetzt. Damals hatte Gary Nagle, CEO von Glencore, im Rahmen der Roadshow des Unternehmens eine Tesla-Fabrik im kalifornischen Fremont besucht.

Elon Musk wollte „direkt in den Bergbau einsteigen“

Am Ende kam es jedoch zu keiner Einigung. Grund dafür ist laut Financial Times der umfangreiche Kohlebergbau von Glencore. Elon Musk war sich offenbar unsicher, ob ein Eintrag mit den Umweltzielen des Unternehmens vereinbar sei.

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Musk hat sich in der Vergangenheit lautstark über Batteriemetalle und insbesondere Lithium geäußert. Er äußerte die Einschätzung, dass die Produktion von Lithium ein Geschäft „wie Gelddrucken“ sei.

Im April äußerte er via Twitter seine Besorgnis über die hohen Lithiumpreise. Tesla muss möglicherweise direkt in den Bergbau und die Raffination gehen, wenn sich die Kosten nicht verbessern. Der Autohersteller arbeitet jetzt an einer Lithiumhydroxid-Raffinerie in Texas.

Glencore hätte in das Portfolio der kritischen Metalle gepasst. Die Schweizer produzieren Kobalt, Nickel, Kupfer und andere Mineralien. Das Unternehmen ist auch einer der größten Recycler von Batterien. Allerdings gehört der Abbau von Lithium nicht zum Geschäft – der Handel schon.

Auch enge Kontakte zur Automobilindustrie sind für Glencore nichts Neues. Die Schweizer haben bereits Kaufverträge für Kobalt BMW (WKN: 519003, ISIN: DE0005190037) und General Motors (WKN: A1C9CM, ISIN: US37045V1008) und die Batteriehersteller SK Innovation (WKN: A0MV9D, ISIN: KR7096770003) und Samsung SDI (WKN: 923086, ISIN: US7960542030) nah dran. Tesla hat auch Kobalt von Glencore für zwei Jahre gekauft.

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Im Kobaltgeschäft ist Glencore dank seiner Standorte in der Demokratischen Republik Kongo, Australien und Kanada der weltweit größte Produzent.

Junior Miner als gefragter Partner in der Automobilindustrie

Direktabnahmeverträge zwischen Auto- und Batterieherstellern und Rohstoffproduzenten werden zum Normalfall. Die großen Handelshäuser und Minenbetreiber wie Glencore, Trafigura, Rio Tinto (WKN: 852147, ISIN: GB0007188757), BHP (WKN: 850524, ISIN: AU000000BHP4) etc. interessant für die Industrie.

Rock Tech Lithium (WKN: A1XF0V, ISIN: CA77273P2017) So wurde vor wenigen Wochen ein langfristiger Vertrag unterzeichnet Mercedes-Benz (WKN: 710000, ISIN: DE0007100000) eines. Das derzeit mit fast 220 Millionen Euro bewertete Unternehmen will den Rohstoff in Kanada gewinnen und in Deutschland veredeln. Es gibt viele weitere Beispiele für eine solche Zusammenarbeit.

Lithium gilt derzeit als besonders knapp unter den Batteriemetallen. Der Preis des Rohstoffs hat sich in den letzten Jahren vervielfacht. 1 t Lithiumhydroxid kostet heute rund 82.000 USD. Nahezu alle Marktprognosen gehen von einer langfristigen Unterversorgung der Nachfrage aus.

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Sichere Lieferketten werden immer wichtiger

Der Zugang zu Rohstoffen ist nicht das einzige Problem für Auto- und Batteriehersteller. Es geht auch um sichere Lieferketten und größtmögliche Unabhängigkeit von Ländern, die nicht als absolut zuverlässig eingestuft werden.

In den USA beispielsweise werden Steuergutschriften für Elektroautos an die Herkunft der Rohstoffe gekoppelt. Kanada hat kürzlich drei chinesische Unternehmen aus dem heimischen Lithiummarkt verdrängt.

Ähnlich gut stehen die Chancen für junge Explorationsunternehmen, die Lithiumprojekte in als sicher eingestuften Ländern entwickeln und möglicherweise innerhalb weniger Jahre ein Angebot auf den Markt bringen. Ein Beispiel dafür ist Foremost Lithium Resource & Technology Ltd. (CSE: FAT, BWB: F0R0, ISIN: CA3455101012). Das Unternehmen erkundet sechs Lithium-Hardrock-Projekte in der Frühphase in Manitoba, Kanada.



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