Sci-Fi-Horror der monotonen Art: “The Callisto Protocol” fesselt und enttäuscht zugleich

Ein einsamer Sci-Fi-Horror
“Rite Callisto” fesselt und enttäuscht zugleich

von Michael Bauer

Angekündigt als Horrorschocker des Jahres für Konsolen und PC, fehlt es „The Callisto Protocol“ nicht an Lob im Vorfeld. Das mutierte Schlachtfeld im Weltraumgefängnis hat eine große Stärke – aber viele kleine Schwächen.

Science-Fiction-Horror ist eine eigene Disziplin. Ob „Alien“-Trilogie oder „Dead Space“ – in Filmen und Videospielen ist eines der wichtigsten Elemente: die richtige Atmosphäre. In diesem Bereich bekommen Gamer mit „The Callisto Protocol“ neues Futter, das den zentralen Charakter des exzellenten Genres bedient, spielerisch aber enttäuschend wirkt.

Die Entwickler von Striking Distance Studios orientieren sich stark an den Machern des erfolgreichen „Dead Space“ aus dem Jahr 2008, mit Glen Scofield haben sie sogar einen der damaligen Macher an Bord. Auch das „Callisto-Protokoll“ setzt auf den Gore-Effekt, also auf besonders blutige Auseinandersetzungen. Splatter vom Feinsten. In jedem Fall gibt es einen Grund, warum das Spiel 18+ ist. Denn die Hauptaufgabe besteht darin, Weltraummutanten aus der Third-Person-Perspektive möglichst professionell mit allerlei Werkzeugen und Waffen in ihre Einzelteile zu zerlegen.

Die erfolgreiche Geschichte des Spiels wird helfen, die Monotonie dieser Arbeit zu ertragen. Frachterpilot Jacob Lee muss nach einem Angriff von Aktivisten auf sein Raumschiff auf dem Mond Callisto notlanden. Obwohl er gerettet wurde, wurde er als Gefangener untergebracht und in das Gefängnis „Schwarzes Eisen“ verlegt. Kurz nach seiner Ankunft rebellierten dort die Gefangenen – das Weltraumgefängnis geriet ins Chaos. Denn viele Gefangene und Wachen sind mit dem Virus infiziert und werden blutrünstig. Jacob, der jetzt der Repräsentant ist, muss einen Weg in die Freiheit finden.

Einfach geradeaus

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Josh Duhamel spricht und stellt sich der Hauptfigur.

(Foto: Striking Distance Studios)

Was folgt, ist ein relativ geradliniger Streifzug von Katakomben und Gefängnissen. Glücklicherweise konnten die Entwickler jedem Bereich, jeder Halle oder jedem Korridor einen gruseligen Touch verleihen. Das reicht von einem Wartungsraum, in dem Leichen von der Decke baumeln, bis hin zu ein paar eisigen Gängen auf der Oberfläche des Planeten, mit einem schmutzigen Abflusssystem. Optisch schafft es das Spiel regelmäßig, dem Spieler Unbehagen und Unsicherheit zu vermitteln.

Was die Atmosphäre betrifft, so gibt es neben der großartigen Gefängniskulisse und der starken Grafik auch hervorragende Soundeffekte und Hintergrundmusik. Alle Elemente, die schneller als der Spieler buchstabiert werden können. Auch “The Callisto Protocol” hat einen gewissen Hollywood-Touch. Die Protagonisten werden von Josh Duhamel (Jacob Lee), bekannt aus dem Film Transformers, und Karen Fukahara (Dani Nakamura), bekannt aus „The Boys“, gespielt. Hier muss die englische Version zur Synchronisation empfohlen werden. In der deutschen Fassung fehlt oft die Lippensynchronität.

und am Ende wieder drauf treten

So wie die Atmosphäre des Spiels ist, ist die Konfrontation mit Mutanten sehr einfach. Am Anfang läuft es nach Plan F. Der ganze Vorgang erfordert weder Geschick noch Echtzeit: Mit einem schwingenden Stock kann man einfachen Angriffen ausweichen, dann setzt Jacob Hieb- und Brandwaffen ein, um die Körperteile der Dämonen zu töten. Schneiden Sie das Gehirn aus und schlagen Sie es zu Brei. Willst du trotzdem Beute finden, stampfst du nochmal richtig auf die am Boden schwebende Masse.

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“Rite of Callisto” kreuzt sich nicht mit Schreckens- und Schockmomenten.

(Foto: Striking Distance Studios)

Dieser Prozess änderte sich ein wenig, als Jacob seine erste Waffe fand. Es gibt Reihen von 3D-Druckern, die über das Spiel verteilt sind, wo Waffen hergestellt und mit “zerstampfter” Beute modifiziert werden. Mit der ersten Weltraumkanone lassen sich Dämonen auch aus der Ferne eliminieren, aber Munition ist leider Mangelware.

Ein tolles Element im Spiel, woran aber nicht bis zum Ende gedacht wurde, ist der GRP – Gravity Restraint Projector. Mit dem Telekinese-Handschuh können Feinde in die Luft gehoben und durch den Weltraum, in Abgründe oder Fächer geschleudert werden. Leistungsstarke Werkzeuge werden mit Batterien betrieben – Duracell, könnte man meinen – denn diese Waffe kann immer wieder verwendet werden.

Die rund zehnstündige atmosphärische und actiongeladene Reise durch den beeindruckenden Schlachthof im All weiß zu unterhalten. Entweder im Gameplay oder im Kampfsystem – insgesamt lässt „The Callisto Protocol“ zu viele Möglichkeiten, ein großer Wurf zu werden.

“The Callisto Protocol” ist für Playstation, Xbox und PC verfügbar.

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