Sport frei an der Universität Potsdam (nd-aktuell.de)

Studierte an der Universität Potsdam: Verena Schott Paralympische Spiele 2021 Tokio.  Verena Schott aus Deutschland beim Spielen.  +++ Radio Bild dpa +++

Studierte an der Universität Potsdam: Verena Schott Paralympische Spiele 2021 Tokio. Verena Schott aus Deutschland beim Spielen. +++ Radio Bild dpa +++

Foto: dpa/Marcus Brandt

Es ist nicht einfach, während des Studiums Prüfungen zu bestehen und gleichzeitig eine große sportliche Ausbildung zu absolvieren. Etwa 50 Studierende der Universität Potsdam leiden unter diesen Schwierigkeiten. “Dann sollten sie so nicht funktionieren”, sagte Uni-Rektor Professor Oliver Gunther am Dienstagabend in seiner Begrüßungsansprache beim siebten Sportempfang der Uni. „Einige tun es immer noch“, fügte er hinzu.

Studierte an der Universität Potsdam: Verena Schott Paralympische Spiele 2021 Tokio.  Verena Schott aus Deutschland beim Spielen.  +++ Radio Bild dpa +++

Studierte an der Universität Potsdam: Verena Schott Paralympische Spiele 2021 Tokio. Verena Schott aus Deutschland beim Spielen. +++ Radio Bild dpa +++

Foto: dpa/Marcus Brandt

Auf die Frage, wie man diese „festgestellten Mängel“ ausgleichen könne, verwies der Rektor auf das „duale Studium“. Er gab zu, dass „wir etwas gestohlen haben“ aus dem Begriff. Der Begriff bezog sich ursprünglich auf ein Studium in Kombination mit einer praktischen Ausbildung. Es bedeutet jedoch, einen wirksamen Beitrag zur Vereinbarkeit von Studium und Leistungssport zu leisten. Der Präsident betonte, dass die Verwaltungsebene der Universität sich dieser Probleme bewusst sei. Die Undergraduate Community nimmt sich des Themas an. Tatsächlich ist es jetzt möglich, Vorträge aus dem Ausland über das Internet zu hören – im Trainingslager oder in der Wettkampfpause.

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Gunter sprach über die vergangene Zeit der Corona-Pandemie, als der Hochschulsport mit dem akademischen Leben insgesamt gelitten hat. Vor allem der Sport sei „hart getroffen worden“, sagte er. Erfreulich sei zudem, dass im vergangenen Jahr sowohl nationale Wettkämpfe (Universitätsmeisterschaften) als auch internationale Wettkämpfe (Weltmeisterschaften und Weltcups) organisiert worden seien, bei denen sich Athletinnen und Athleten der Universität Potsdam hervorgetan hätten, berichtete Gunther. Etwa 100 Studenten nahmen an solchen Wettbewerben teil. „Wir sind stolz auf das Erreichte“, betonte der Hochschulpräsident. Das Ergebnis: 35 Medaillen – 11 Gold, 12 Silber und 12 Bronze.

In Einzelfällen hat Gunther die Erteilungswahrscheinlichkeit vorhergesagt. Natürlich konnte er jungen Menschen nicht das bieten, was jeder Student in der DDR verdient: ein vom Einkommen der Eltern unabhängiges staatliches Stipendium, mit dem der Student Unterkunft, Verpflegung, Heimreise und vieles mehr bezahlen könnte. Auch in diesem Sport, der bis 1990 an ostdeutschen Hochschulen Pflichtfach mit Abschluss war, ist die Situation heute anders als früher.

„Sport ist ein großes Thema“, sagte Gunter. Dies gilt sowohl für den Leistungs- als auch für den Breitensport. Fast jeder zweite Student in Potsdam – rund 9.000 – frönt körperlichen Übungen im Hochschulsportverein. Beim Empfang waren die Tafeln am Veranstaltungsort Reithalle/Audimax gesäumt mit Kurzfotos junger Sportfans aus der Hochschule. Sie lobten einhellig das vielfältige Sportangebot, die räumliche Nähe zu Sportstätten und die Schönheit des Campus im Garten von Schloss Sanssouci. Aufgrund ihres großen sportlichen Engagements wurde die Hochschule als „Tier 1 Sport Partner University“ ausgezeichnet.

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Beim Empfang wurden Gewinner wie die Boxerin Zina Nassar und die Schwimmerin Verena Schott geehrt. Zeina Nassar ist in Berlin-Kreuzberg aufgewachsen. Sie lehrte Erziehungswissenschaften und Soziologie in Potsdam. 2018 gewann sie die Deutsche Meisterschaft im Profiboxen in der Gewichtsklasse bis 57 Kilogramm. Da sie mit einem islamischen Kopftuch in den Ring trat und dies der internationalen Box-Kleiderordnung widerspricht, wurde ihr einst die Teilnahme an der U22-Europameisterschaft verweigert. Sie und ihr Trainer akzeptierten es nicht. Unter ihrem Druck wurden 2019 die Regeln geändert, sodass nun auch verschleierte Frauen antreten können.

Die 33-jährige Greifswalderin Verena Schott studiert Biologie und Chemie an der Universität Potsdam. Sie nahm an den Paralympics 2012 in London, 2016 in Rio und 2021 in Tokio teil und will auch 2024 in Paris dabei sein. Sie gewann eine Silbermedaille in London und zwei Bronzemedaillen in Tokio. Außerdem war sie 2015 und 2019 Weltmeisterin und 2018 Europameisterin.

Ursprünglich Turnerin, wechselte Isabel Zanin später nach Kanada und belegte bei den U-23-Weltmeisterschaften in Ungarn den ersten Platz über 5000 m und gewann einen kleinen Preis als beste Nachwuchssportlerin. Darüber hinaus erhielten Athleten in Turnen, Skifahren, Rudern, Leichtathletik und anderen Disziplinen ihre Auszeichnungen.

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Das wichtigste Sportereignis, das im vergangenen Jahr in Potsdam organisiert wurde, war die Nationale Universiade Judo-Meisterschaft, an der acht Potsdamer Studenten teilnahmen. Während früher Unklarheit darüber herrschte, ob der Plural Judoka oder Judoka ist, liegen heute die sprachlichen Barrieren woanders. „Wie hat sich Judoka verändert?“, fragte Professor Gunter humorvoll. Dabei wies er darauf hin, dass die Organisation eines solchen Empfangs in unserer Zeit auch eine sprachliche Herausforderung bedeuten würde. Denn wenn es um gendersensible Sprache geht, sind akademische Institutionen Bastionen, um nicht zu sagen Speerspitzen. Als der Präsident von „Empfangsmathematikern“ sprach, ahnte er vielleicht nicht, dass der Name Mathematikerin gemeint, aber nicht genannt war. Es ist kein Zufall, dass das Hintergrundbild der Veranstaltung und das große Abschlussbild die Erwähnung „Sportempfang“ tragen. Streng genommen stimmt das nicht, aber das brutale Wort „Sportlerempfang“ wurde auf diese Weise vermieden.

Potsdams Sportdezernent Torsten Gessner zeigte sich erfreut, dass das Stadtbild von Jugend geprägt sei und die Universität dazu beitrage, Potsdam zu einer „jungen, lebendigen Stadt“ zu machen. Mit rund 20.000 eingeschriebenen Studierenden studieren an dieser Hochschule fast so viele junge Menschen wie an allen anderen Hochschulen des Landes Brandenburg zusammen. Neben dem stetigen Anstieg der Studierendenzahlen ist auch zu beobachten, dass die meisten innerstädtischen Wissenschaftsstandorte in den letzten drei Jahrzehnten an die Peripherie gedrängt wurden. Übrigens verabschiedete sich Gesner von dem inzwischen mancherorts anstößigen, aber immer noch beliebten Aufruf: „Sport ist leer!“



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