
Der Bieler Uhrenkonzern Swatch ist im vergangenen Jahr trotz Corona-Dämpfer im wichtigen chinesischen Markt gewachsen und hat auch mehr verdient. Wenn sich das Geschäft in China wie erhofft weiter erholt, winkt in diesem Jahr ein Verkaufsrekord.

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das Wesentliche in Kürze
- 2022 erzielte die Gruppe, zu der neben Swatch bekannte Marken wie Omega, Tissot und Longines gehören, einen Umsatz von 7,5 Milliarden Franken.
Das ist ein Wachstum von 2,5 Prozent bzw. 4,6 Prozent währungsbereinigt, wie der Konzern am Dienstag mitteilte.
Das Betriebsergebnis (EBIT) verbesserte sich sogar noch weiter: Es stieg um 13 Prozent auf CHF 1,16 Milliarden und die entsprechende Marge um 1,4 Punkte auf 15,4 Prozent. Gleichzeitig stieg der Reingewinn um 6,3 Prozent auf CHF 823 Millionen. Über die geplante Dividendenzahlung wird der Konzern zu einem späteren Zeitpunkt informieren.
Während das Geschäft in den USA, Europa, dem Nahen Osten und mehreren asiatischen Märkten mit zweistelligen Wachstumsraten auf Hochtouren lief, musste Swatch in China einen Rückschlag hinnehmen. Die strengen Corona-Regeln mit Schließungen in Metropolen wie Shanghai haben das Geschäft im Jahresverlauf stark belastet.
Zudem drückten auch die hohen Corona-Fallzahlen nach Pekings Abkehr von der „Zero Covid“-Politik zum Jahresende auf die Verkaufszahlen. Im vierten Quartal ging der Umsatz in China um 30 Prozent zurück. Swatch schätzt, dass die Corona-Pandemie in China, Hongkong und Macau im Jahr 2022 zu einem Umsatzverlust von rund 700 Millionen Franken geführt hat.
Swatch ist damit nicht allein. So meldete vor einer Woche der Genfer Rivale Richemont, dessen Marken wie Cartier, IWC und Piaget im Luxussegment angesiedelt sind, für das Weihnachtsquartal einen Umsatzrückgang in China von fast einem Fünftel.
Doch jetzt leuchten die Wolken am chinesischen Verbraucherhimmel: Im Januar seien in Festlandchina solide Verkaufszahlen zu sehen gewesen, sagte ein Sprecher von Swatch auf Anfrage von AWP. Fast alle Verkaufsstellen sind wieder geöffnet und das Geschäft zieht stark an.
Im sehr wichtigen amerikanischen Geschäft strebe Swatch in diesem Jahr ein zweistelliges Umsatzwachstum an, sagte der Sprecher. Und konzernweit sieht Swatch gute Chancen auf einen Rekord im Jahr 2023. Die Marke von 8,7 Milliarden Schweizer Franken aus dem Jahr 2014 gilt es zu knacken.
Auch „Moonswatch“ bietet Unterstützung bei der Jagd nach Rekorden. Das Swatch im Design der Omega-Kultuhr «Moonwatch» ist seit März 2022 in elf verschiedenen Farbkombinationen für 250 Franken erhältlich und geht weg wie warme Semmeln. Vor den Swatch Stores bilden sich lange Schlangen, wenn dort die nächste Lieferung ansteht.
Laut Swatch wurden seit der Einführung über eine Million Einheiten verkauft, und die Nachfrage ist immer noch sehr hoch. Und mit dem Boom hat auch das Original von Omega, das je nach Ausführung 6000 Franken und mehr kostet, an Aufmerksamkeit gewonnen.