Weiblicher Zyklus: Neurotransmitter sorgt für Symptome vor den Tagen

Viele Menschen kennen das prämenstruelle Syndrom (PMS): Manche Frauen fühlen sich am „Tag vor dem Tag“, also vor der Menstruation, unwohl mit Brust-, Bauch- oder Kopfschmerzen und fühlen sich gereizt oder traurig. Um PMS ranken sich jedoch noch viele Mythen. Ihre schwerere Form, die prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS), ist dagegen nur wenigen bekannt. Die Symptome dieser Krankheit wie Schlaflosigkeit, Brustschmerzen, Depressionen, Angstzustände, Aggressionen und Konzentrationsschwierigkeiten sind so schwerwiegend, dass viele Frauen in ihrem täglichen Leben beeinträchtigt werden und einige ihrer Arbeit nicht nachgehen können.

Auch Lesen :  Saubere und sichere Energie: US-Forscher schaffen Durchbruch bei Kernfusion | Freie Presse

Bisher wurde angenommen, dass der Körper von PMDD-Patienten zu empfindlich auf die normalen Schwankungen der Sexualhormone Östrogen und Progesteron reagiert. In der zweiten Zyklushälfte und nach dem Eisprung schwanken die Konzentrationen teilweise erheblich. „Wir wissen, dass Östrogen und Progesteron den Serotoninspiegel beeinflussen, der sich direkt auf die Stimmung auswirkt. Bei Patienten mit PMDD scheint die Reaktion des Gehirns auf diese zyklischen Veränderungen falsch reguliert zu sein“, sagte Julia Sacher vom Max-Planck-Institut für Hirn- und Hirnwissenschaften. Serotonin wirkt sich direkt auf die Stimmung aus und fördert die innere Ruhe und Zufriedenheit, indem es Angst- und Aggressionsgefühle reduziert. Depressionen und Aggressionen können unter anderem durch einen Mangel an Serotonin verursacht werden. Zusammen mit Kollegen der Nuklearmedizinischen Klinik des Universitätsklinikums Leipzig hat Julia Sacher die Rolle des Neurotransmitters Serotonin im Gehirn von PMDD-Patienten genauer unter die Lupe genommen.

Auch Lesen :  Erfolgreicher Frachtflug zu Chinas Raumstation | Freie Presse

„Wir haben 30 Patientinnen und 29 gesunde Studienteilnehmerinnen während mehrerer Menstruationszyklen untersucht und das Gehirn zu verschiedenen Zeitpunkten im Zyklus mittels Positronen-Emissions-Tomographie (PET) abgebildet“, sagt Julia Sacher. Das Forscherteam fand heraus, dass die Dichte der Serotonin-Transporter im Gehirn vor der Menstruation zunimmt, was den Verlust dieses Botenstoffs begünstigt. Laut Forschern kann dies bei betroffenen Frauen zu Symptomen führen. Diese Entdeckung ist überraschend. Bisher dachten Experten, dass sich der Transport von Serotonin in einem kurzen Zeitraum von zwei Wochen nicht ändern könne. „Normalerweise wird nur alle zehn Jahre von kleineren Änderungen ausgegangen“, erklärt Julia Sacher.

Auch Lesen :  Entstehung des Great Barrier Reefs geklärt

Source

Leave a Reply

Your email address will not be published.

In Verbindung stehende Artikel

Back to top button