
In weiten Teilen der Vereinigten Staaten erleben die Menschen Weihnachten bei außergewöhnlich kaltem Wetter. Extreme Temperaturen, eisiger Wind und starker Schneefall haben vielerorts zu Stromausfällen geführt – und bereits mehrere Menschenleben gefordert. Laut der Website PowerOutage waren am Samstag mehr als 1,6 Millionen Haushalte vorübergehend ohne Strom, die meisten davon an der Ostküste der Vereinigten Staaten. In einigen Gebieten des Landes wurden bis zu minus 40 Grad gemessen.
Am Heiligabend twitterte der US-Wetterdienst, dass „Santa“ – der Weihnachtsmann – vor allem in den östlichen zwei Dritteln des Landes frieren würde. „Zum Glück kommt er vom Nordpol und ist dieses Wetter gewohnt“, heißt es in der Weihnachtsbotschaft. An der Südwest- und Westküste wird es hingegen etwas wärmere Temperaturen haben.
Medien: Mindestens 23 Tote
Für einige hatte der Arktissturm Elliot sehr schwerwiegende Folgen: Der Sender NBC meldete unter Berufung auf lokale Behörden mindestens 23 Todesfälle. Eine 82-jährige Frau wurde am Freitagmorgen tot vor einer Einrichtung für betreutes Wohnen in Michigan aufgefunden. Ein Schneepflugfahrer, der den Parkplatz der Einrichtung räumte, entdeckte die Frau im Schnee, berichtete NBC unter Berufung auf die örtliche Polizei. Er starb später im Krankenhaus.
Die meisten wetterbedingten Todesfälle wurden jedoch durch Unfälle auf glatten oder schneebedeckten Straßen verursacht. Auch andere Sender meldeten zweistellige Todeszahlen.
Der US-Wetterdienst forderte Reisende auf, am Weihnachtswochenende besonders vorsichtig zu sein, und warnte vor sogenannten Whiteout-Bedingungen oder stark eingeschränkter Sicht und Orientierung aufgrund von Schnee. Reisen unter diesen Bedingungen seien “extrem gefährlich und manchmal unmöglich”, heißt es in der Erklärung. Es gab auch eine Untertemperaturwarnung. Es wurde gesagt, dass sogar ein paar Minuten in der Kälte Erfrierungen verursachen können.
Die Menschen sollen in ihren Häusern bleiben
In Erie County, südlich der Great Lakes im Bundesstaat New York, waren die Einsatzkräfte zeitweise überfordert. Mark Polonkarz, der Verantwortliche des Landkreises, forderte auf Twitter eindringlich auf, die Notrufnummer nur in “den kritischsten, lebensbedrohlichsten Fällen” anzurufen, um die Leitungen freizuhalten. Er forderte die Bewohner auf, trotz der Unterbrechung von Strom und Heizung in ihren Häusern zu bleiben.
In Buffalo, ebenfalls im Bundesstaat New York, meldeten Medien mehr als 70 cm Schnee. Daher muss der dortige Flughafen bis Montag geschlossen bleiben.
Die arktische Kaltfront machte auch vielen Reisenden einen Strich durch die Weihnachtspläne: Laut der Flugdaten-Website FlightAware wurden am Freitag bereits 6000 Flüge gestrichen, am Samstag fast 3000. US-Medien sahen unter Berufung auf Wetterexperten davon einige. Die Voraussetzungen für den sogenannten „Bombenzyklon“ sind erfüllt: Dabei handelt es sich um ein Wetterphänomen, bei dem der Luftdruck in kurzer Zeit extrem abfällt, was die Stärke des Sturms erhöht.